Herrentörn Light

Samstag 11. Mai 2024 Marina Polesana Pula

Nach der Anreise gegen Mitternacht und einer Übernachtung der Herrenrunde im Wohnmobil auf der Marina-Insel konnten gegen zehn Uhr im Büro von Pitter Yachting die Formalitäten erledigt werden. Dreiviertel der Runde waren derweil mit dem Auto in der Stadt am Einkaufen. Just nach der Einweisung des Skippers war die Crew zurück und es konnte auf der “Carry on“ einquartiert und eingeräumt werden. Die Carry on, eine einundzwanzigjährige Bavaria 38 Cruiser, erwies sich dabei als recht geräumig.

Eine gewissenhafte Sicherheitseinweisung später konnte um 13 Uhr bei strahlendem Sonnenschein das Hafenbecken von Pula in Richtung Meer verlassen werden. Unter Motor mit Kurs auf das offene Meer, sollten sich bald einmal dramatische Szenen an Bord abspielen.

Nur ungefähr zwei Meilen nach der Hafenausfahrt, ging das einzige weibliche Crewmitglied “Susi G“ über Bord. Es bleibt ein Rätsel, weshalb sich Susi G immer wieder nackt an einem Kugelfender gefesselt über Bord warf und mehrmals durch ein Frau über Bord Manöver gerettet werden musste.

Ende gut, alles gut. Susi G konnte letztendlich doch noch davon überzeugt werden, dass sie es mit den vier Törn Teilnehmern nicht schlecht getroffen hat, so war nach dieser Erkenntnis die Luft bei ihr raus.

MOB, respektive FOB intus lud uns der aufkommende Wind zum Segeln ein. Bei traumhaften Verhältnissen konnte ein am Wind Kurs auf 160° in Richtung Kap Kamenjak gesegelt werden. Fast perfekt, wären da nicht auch noch einige Probleme gewesen.

Schon bei der Ausfahrt aus dem Hafen wurde festgestellt, dass die Loge nichts anzeigte. Somit wurde weder die Fahrt durchs Wasser, wie auch die Distanz durchs Wasser nicht aufgezeichnet. Schlimmer noch, irgendwann während dem schönsten Segeln sprang die automatische Bilgenpumpe an und im Salon lag Wasser auf einzelnen Bodenbrettern. Bodenluke auf, Finger ins Wasser und Geschmackstest. Erkenntnis “Süßwasser“. Fürs Erste beruhigt, kein von außen eindringendes Salzwasser.

Auf Höhe des Leuchtturm Porer holten wir die Segel ein und fuhren unter Motor durch die verschiedene Inselchen in die Bucht von Medulin ein. Um 19:15 Uhr bei der Marina Medulin angekommen, konnte unsere Herrenrunde die Carry on gleich beim ersten Gästesteg sicher anlanden und festmachen. Ein Anlegebier auf nüchtern Magen und es schaukelt noch ein wenig mehr.

Nach einer erfrischenden Dusche, machte man sich auf zur Nahrungssuche. Im dem Skipper bereits vom Vorjahr bekannten Restaurant Adriatik wurde man dann fündig. Hier sollten wir ausgiebig zu Abend essen, zur Vorspeise wurde eine Platte mit Langustenseppel serviert. Mmmmhhh.

Gut gespiesen machte man sich gegen 22 Uhr auf den Rückweg zur Carry on, nicht ohne, dass der ein oder andere sich trotz nicht abgeschlossenem Verdauungsprozess noch ein Gelati gegönnt hätte.

Gegen 23 Uhr sollte nach diesem ereignisreichen Tag Nachtruhe auf der Carry on einkehren. Gute Nacht John-Boy ….

Sonntag 12. Mai 2024 Marina Medulin

So gegen acht Uhr erwachen bei der Crew die Lebensgeister, für die Abfahrt um neun Uhr wie geplant wird es so wohl nicht mehr reichen. Halb so schlimm, immerhin sind wir in den Ferien und nicht auf der Flucht.

Nach mehreren Kaffees und einem vorzüglichen Frühstück Typ Rührei in der angehockten Pfanne, treffen wir die Vorbereitungen zur Weiterfahrt auf die Insel Unije. Den Abwasch gemacht und die Bilge manuell ausgepumpt, werden um 09:30 Uhr die Leinen losgemacht.

Aus der Abdeckung des Kaps raus wird um 09:55 Uhr der Motor ausgemacht und Großsegel wie auch Genua gesetzt. Erneut unter traumhaften Bedingungen können darauf 12 Seemeilen bis auf Höhe des Leuchtturmes Galljola gesegelt werden.

Um 13:15 Uhr werden die Segel geborgen und der eiserne Jockel darf seinen Dienst antreten. Am Leuchtturm vorbei umfahren wir daraufhin das Nordende der Insel Unije, um dann auf der Ostseite zur Bucht Uvala zu gelangen.

Es ist bereits 14:50 Uhr, als wir in der Bucht Uvala als erstes und bis dahin einzige Boot an einer Boje festmachen. Die Bucht, ein Traum. Glasklar tiefblaues Wasser welches bist auf den Grund blicken lässt und zum Baden einlädt. Dies lässt sich ein Teil der Crew nicht nehmen und wagt sich zu den hunderten von Fischen ins Wasser.

Nach dem Bade wird im Cockpit dem Pokerspiel gefrönt. Es dauert nicht lange und es fahren noch weitere Yachten in die Bucht ein. Als erstes ein großer Katamaran welcher ebenfalls in Polesana gestartet war. Die Crew bestehend aus vier Männern und einem vermutlich bezahlten Skipper. Leider alle nicht gerade Sympathiebolzen und wohl auch untereinander nicht die besten Freunde.

Gegen 18 Uhr machte sich langsam aber sicher der Magen bemerkbar und wollte zufrieden gestellt werden. Mit dem bereits zuvor gewasserten Dingy machten wir uns auf zum gegenüberliegenden Ufer, um über einen kleinen Berg ins nahegelegene Dorf zu gelangen.

Nach 2,6 Kilometer und 300 Höhenmeter im Dorf angekommen die Ernüchterung. Das Restaurant scheint dauerhaft geschlossen. Ob das an den teils vernichtenden Bewertungen auf Google liegt ist Spekulation, kann aber durchaus ein Grund sein.

Wieder einmal ist ein Plan B gefragt, diesen wollen wir im einzigen Lokal der Insel schmieden. In einer Strandbar beraten wir bei zwei drei Bier über das weitere Vorgehen.
Hier treffen wir auch wieder auf die unfreundliche Katamaran Besatzung, welche sich alle mit einem Bier vor sich und einem griesgrämigen Blick anschweigen. Offenbar verärgert darüber, dass man ihnen hier nichts zu Essen bieten will, verlassen sie die Bar bald wieder.

Dem freundlichen Wesen und der Überzeugungskraft eines Crewmitgliedes ist es zu verdanken, dass der Inhaber der Strandbar erst exklusiv für uns Pizza macht. So werden uns nacheinander vier Pizzas gemacht, welche wir bei einem Rotwein verköstigen. Die Pizzas waren einfach köstlich, was nach und nach auch andere Gäste animierte welche zu bestellen. Letztendlich war der Inhaber nur noch am Pizza machen und seine Tochter und ein Freund mussten die Bar schmeißen.

Und da waren ja noch die Polen. Schon als wir ankamen war da eine kleine Gruppe polnischer Segler. Nach und nach wurden es immer mehr und es artete zu einer richtigen Party aus. Mit einem Male war auch noch ein Gitarrist vor Ort und es wurden polnische Lieder gesungen, getanzt und gelacht.

Erst spät traten wir an diesem Abend den Rückweg über den unbeleuchteten Wald und Hügel zur Carry on an. Bei völliger Dunkelheit stiegen wir ins Dingy und setzten über. An Bord angekommen sollte nach diesem ereignisreichen Tag dann bald einmal Nachtruhe einkehren.

Montag 13. Mai 2024 Insel Unije Uvala Maracol

Ohne Zweifel, es gibt schlimmere Orte um zu erwachen, als in der malerischen Bucht Uvala Maracol an diesem herrlichen Morgen. So gegen acht Uhr hat sich die gesamte Mannschaft zum Frühstück im Salon versammelt. Da kein Landstrom vorhanden ist, muss auf Kaffee verzichtet werden, was aber weiter kein Problem darstellt. Mit Gummi- und Atombrot, Milch und Orangensaft kann das Frühstück dennoch genossen werden.

08:50 zeigte die Schiffsuhr, als wir den Motor starteten um die 12 Seemeilen bis nach Mali Lošinj in Angriff zu nehmen. Mit Segeln war nichts, hierzu fehlte kurzerhand der Wind.

Wiederum bei schönstem Wetter konnte die Fahrt, wenn auch unter Motor, genossen werden. Während sich jemand auf dem Vordeck sonnte, waren andere in Ihre Bücher vertieft. So verging die Zeit einmal mehr wie im Flug. Gegen elf Uhr standen wir vor der Einfahrt in den Fjord von Mali Lošinj, als wir eine Dreiergruppe Delfine sichten konnten. Leider wollten sich die Tiere auch dieses mal nur kurz bemerkbar machen, zum Fotografieren reichte es erneut nicht. Offenbar bestimmt der Delfin selbst, wann er fotografiert werden will und wann nicht.

Bereits um 11:30 Uhr hatten wir unser heutiges Tagesziel Mali Lošinj erreicht. Das Örtchen sah bereits aus der Ferne sehr interessant aus, dies sollte sich bewahrheiten.  Der Yachthafen präsentierte sich uns wieder erwarten recht leer, nur eine Motor- und eine Segelyacht lagen am mittleren der fünf Stege. Schon bei der Ansteuerung des Steges machte sich ein Marinero bemerkbar und wollte uns einen Platz neben einer schönen Hallberg Rassy zuweisen. Im selben Moment in welchem der Skipper zur Rückwärtsfahrt an die Mooring ansetzte, hatte es sich der Marinero offenbar anders überlegt. So rief er uns zu wir sollen fünf Minuten warten, er komme gleich zurück. Dem war aber nicht mehr so, wir haben ihn nicht mehr gesehen. Dafür aber seinen Kollegen, welcher keine fünf Minuten nach unserem Anlegemanöver alleine, zwecks Abkassieren zur Stelle war.

Kollege kommt gleich von der Mali Lošinj Port Authority war offenbar so etwas wie der Local Hero. Da der Hafen weder über Duschen noch WC’s verfügt, vermittelt er, vermutlich auch noch gegen eine Provision, die Yachtis an die umliegenden Restaurants und Bistros. So war das bei uns das Bistro - Slasticarnica "Honey", dessen Besitzer uns sogleich seine drei frischen Fische für das Abendessen feilbot. Vorerst belassen wir es aber erst einmal bei zwei Anlegebieren, ehe wir uns zur Erkundung der Stadt aufmachten.

Obwohl sehr auf Tourismus ausgelegt, verstrahlt das Städtchen einen gewissen Charme. So finden sich nebst Restaurants, Bistros und Souvenierläden in den engen und verwinkelten Gassen immer wieder irgendwelche sehenswerte Kleinode. Meist in Form schöner Hinterhofgärten, historischen Gebäuden, Künstleratelier’s oder Esoterikläden.

Nach dem ausgedehnten Spaziergang, bei welchem wir aufgrund der Auswahl unserer Lokalität zum Abendessen noch zweimal einkehren mussten, konnten wir noch einen kleinen Einkauf tätigen.

Zum Abendessen fanden wir uns dann im Restaurant Sidro ein, wo wir uns über Fisch, Pasta und Fleischspezialitäten her machten. Prädikat «sehr gut». Gut verköstigt gab es noch einen weiteren Spaziergang, währendem selbstverständlich ein Glace als Dessert genossen wurde.

Um vor dem Schlafen gehen noch einmal in den Genuss einer fest an Land stehender Toilette zu kommen, kehrten wir an diesem Tag ein zweites Mal ins Honey ein. Zwar war der ausgeschenkte Kräuter-Grappa einfach fürchterlich, um so besser war aber die Toilette. Alsbald nach dieser Grappa-Erfahrung machten wir uns an Bord der Carry on in die Kojen.

Dienstag 14. Mai 2024 Marina Mali Lošinj

Freudiges Erwachen im Hafen von Mali Lošinj, erneut bei prächtigsten Wetter. Da für heute nur eine kurze Strecke geplant ist, lässt man sich Zeit für ein ausgiebiges Frühstück an Bord. Dies sehr zum Bedauern des Inhabers vom Honey, aber seine Frühstückauswahl ist mit Schokoladencroissant recht überschaubar.

Obwohl der Himmel zwischenzeitlich leicht bedeckt geworden ist, legen wir um 10:15 Uhr die Leinen los. Dies nicht ohne noch einmal einen Americano im Honey zu genießen, selbstverständlich mit dem Hintergedanken für einen letzten Toilettengang.

Recht schnell waren wir zum Fjord raus und legten einen südwestlichen Kurs in Richtung Insel Susak an. Die Insel sah bei der Vorbeifahrt aus der Ferne sehr interessant aus, also wollten wir Ihr für eine Nacht einen Besuch abstatten. Kurz vor zwölf fuhren wir langsam in den Vorhafen ein, gefolgt von einer weiteren Yacht gleicher Größe. Während die andere Yacht sich seitlich an die Quai Mauer legen wollte, entschieden wir uns wie es sich gehört für Römisch-Katholisch. Dies erwies sich aber als gar nicht so einfach, waren zwei Plätze wegen zum Abstürzen drohenden Mauerblöcke nicht zu gebrauchen. Es blieb gerade noch eine einzige Mooring, bei dieser reichte es jedoch nicht wegen dem Tiefgang. Der Innenhafen kam gar nicht erst in Frage, also war ein Plan B gefragt. Schnell entschied man sich für ein neues Ziel, die Insel Ilovik sollte es werden.

Exakt zwölf Uhr, neuer Kurs Südost und wie sich zeigte auch noch der passende Wind welcher zum Segeln einlud. Groß, Genua und Schleppangel gesetzt ging es mit gemächlichen 4 Knoten über Grund Richtung Ilovik. Ungefähr eine Stunde war so gemütliches Segeln angesagt, danach schwächte der Wind immer mehr ab und wir holten die Tücher wieder ein. Die restliche Strecke mussten wir Motoren, was den Spaß aber nicht im geringsten dämmte.

Um 14:45 Uhr wurde im Hafen von Ilovik an einer Mooring neben einer bayrischen Herrencrew festgemacht. Zur Feier des Tages und zum Dank für die Anlegehilfe zischten die beiden «Altherrencrews» ein Anlegebierchen auf dem Steg. Nach dieser Erfrischung sollte für uns noch eine weitere folgen, das türkisblaue Wasser und der Sonnenschein lud uns zum Baden ein. Einige Meter vom Ortskern entfernt schien die passende Stelle gefunden, wo man ohne auf einen Seeigel zu treten Baden konnte. Herrlich!!

Aus dem erfrischenden Nass zurück zum Trocknen an der warmen Nachmittagssonne wurden wir derweil plötzlich auf «Züridütsch» angesprochen. Es war die von Adlikon kommende Reiseleiterin einer «Inselhüpfer-Velo-Gruppe», welche das Gespräch suchte. Ein Schlüsselmoment für einen unserer Kollegen, er wusste nun, dass er auf keinen Fall eine solche Reise mitmachen will. Er würde das Durchschnittsalter der Teilnehmer auf einen Schlag halbieren, auch wenn es ein sehnlicher Wunsch seiner Schwägerin ist.

Nach dem Bade zog man sich zurück an Bord, um bis zum Abendessen noch ein wenig zu Schlafen oder zu Lesen. Am Quai lagen nun zwei große Schiffe, das eine mit den schweizer Radfahrern und ein weiteres mit einer englischsprachlichen Reisegruppe.

Zum Abendessen ging es dann ins «Amico gostionica» gleich beim Hafen. Einmal mehr hatten wir von Fisch bis Fleisch fürstlich gespiesen. Dies auch noch mit einer herrlichen Aussicht auf den Hafen, respektive die unbewohnte Nachbarsinsel Sveti Petar. Nach dem üppigen Essen war dann ein Spaziergang Pflichtprogramm, gefolgt von einem Kaffee mit Seitenwagen zum Abschluss des Tages. Bald einmal war danach Lichterlöschen an Bord der Carry on, Morgen sollte es zurückgehen Richtung Norden.

Mittwoch 15. Mai 2024 Otok Ilovik

Nach einem genüsslichen Frühstück an Bord machte man 08:15 Uhr die Leinen los und fuhr im Fahrwasser zwischen der Insel Sveti Petar und Insel Mali Lošinj in den Lošinjski Kanal Richtung Norden. Gross, Genua und Schleppangel waren solange der Wind mitmachte im Einsatz. Leider hielt der Wind nicht lange an und wir mussten die Segel bald einmal einholen.

Unter Motor fuhren wir Osor entgegen wo wir um 12:15 angekommen sind. Wie üblich, wenn man den Wind zum Segeln braucht versteckt er sich, beim Anlegen ist er aber sicher wieder präsent. So auch bei unserem Anlegemanöver in Osor. Just zum Anlegen frischte der Wind plötzlich auf bis 13 Knoten, was aber mit einer mittlerweile bestens eingespielten Crew absolut kein Problem darstellen sollte. Jeder Handgriff sitzt und so konnte man bereits um halb eins mit dem Anlegebierchen anstoßen.

Da in den beiden letzten Häfen Duschen nicht möglich war, war man auf die sanitären Anlagen hier in Osor sehr gespannt. Die Ansprüche nicht mehr all zu hoch geschraubt, konnte man mit Dusche und WC im Baucontainer aber notgezwungenermaßen leben.

Das Nachmittagsprogramm bestand darin, einen Spaziergang durch den recht überschaubaren Ort zu machen und sich eine Lokalität für das Mittagessen auszusuchen. Der Spaziergang führte vorbei an der Drehbrücke, welche wir am Folgetag zu passieren hatten. Danach folgte der Besuch einer Gartenbeiz, welche wir aber aufgrund der hohen Preise für das Mittagessen ausschlossen. Ein Bier war genug. In der nächsten Lokalität war uns dann doch noch ein Essen gegönnt. In der Pizzeria Orfej hatten wir doch noch köstliche Pizza zum verspäteten Mittagessen.

Essen war aber auch am Abend wieder ein Thema, so entschlossen wir uns endlich einmal die Cevapcici und die Spaghetti Alio Olio aufzubrauchen. So wurde für einmal an Bord gekocht. Es hatte herrlich gemundet. Den Absacker nahmen wir dann in der Pizzeria Orfej, wo uns von einem Crewmitglied ein erstklassiger Rum spendiert wurde.

Bald einmal sollten die Lichter an Bord der Carry on ausgehen, morgen müssen wir um neun Uhr vor der Drehbrücke bereit stehen. Gute Nacht John Boy.

Donnerstag 16. Mai 2024 Marina Osor

Tagwache 07:30 Uhr, Frühstück mit kompletter und motivierter Crew im Salon. Nach dem Frühstück nutzen wir ein letztes Mal die sanitären Anlagen der Marina Osor, der selbst gesetzte Zeitplan wird penibel eingehalten und so machen wir um viertel vor neun Uhr die Leinen los.

Ein ungeschriebenes Gesetz sagt, der Wind ist immer dann da wenn Du ihn nicht brauchst. So natürlich auch gerade vor dem Öffnen der Drehbrücke, vor welcher wir warten. Der Wind welcher nun bis auf 13 Knoten auffrischte, macht sich einen Spaß daraus die Carry on aus dem Fahrwasser zu drücken. Um dem entgegen zu halten kreisten wir, was aber zwei aus dem Kanal kommende Yachten bis zum Öffnen ebenfalls machen mussten. Bis zur letzten Sekunde ließ der Brückenwärter den Straßenverkehr passieren, erst zwei Minuten nach Neun Uhr setzte er die Ampeln für den Straßenverkehr auf Rot. Beinahe im Zeitlupentempo öffnete sich nun die Drehbrücke und wir konnten auf ein Signal des Brückenwärters mit der Trillerpfeife als erste Yacht durchfahren.

Um 09:05 Uhr war der Durchstich Osor passiert und wir fuhren noch ungefähr eine Seemeile bis wir den eisernen Jockel ausmachten und die Segel setzten. Mit Setzen der Segel war Tragepflicht der Rettungswesten angesagt. Je weiter wir aus der Abdeckung der Insel Mali Lošinj herausfuhren, umso ruppiger wurde die See. 16 Knoten, 18 Knoten und Reffen.

Mit gerefften Gross und Genua segelten wir ungefähr eine Stunde bis querab dem Leuchtturm Galijola, wobei wir einmal den Rekord von 8,1 Knoten Speed over Ground erreichten. Mittlerweile erreichten die Wellen eine Höhe von 1,5 bis 2 Meter, das Steuern unter Segeln wurde für Mensch und Material zur Belastungsprobe. Wir holten die Segel ein und fuhren unter Motor in Richtung Kap Kamenjak, respektive Medulin.

Gesund und glücklich sind wir gegen 15:00 Uhr in der Marina Medulin angekommen. Nach dem obligaten Anlegebier erholten wir uns erst einmal von der anstrengenden aber spannenden Überfahrt über den Kvarner.

Das Abendessen nahmen wir allesamt in einem Lokal an der Flaniermeile von Medulin ein, selbstverständlich durfte ein Glace zum Dessert wie immer nicht fehlen. Müde von all den Erlebnissen des Tages ging es alsbald in die Kojen der Carry on. Morgen soll es leider schon wieder an dir Rückfahrt zur Charterbasis in Pula gehen.

Freitag 17. Mai 2024 Marina Medulin

Auch der letzte Fahrtag unserer Herrenrunde soll sich noch einmal von seiner sonnigen Seite zeigen. Um acht Uhr Aufwachen bei Sonnenschein, wie herrlich kann das Leben sein. Gemütlich wird Gefrühstückt, ein letzter Gang zu den sanitären Anlagen und dann der Checkout im Marina Office. Wie an Bord alles seetüchtig verstaut ist legen wir um 09:15 Uhr ab.

Unter Motor geht es aus der Bucht von Medulin raus, kaum aus der Abdeckung des Kaps empfängt uns der Wind. Segeln ist angesagt. Mit Gross und Genua umfahren wir den Leuchtturm Porer und halten danach einen Kompasskurs von 300°. Herrlichstes Segelwetter.

Drei Stunden nach der Abfahrt in Medulin stehen wir ungefähr 2 Seemeilen vor der Einfahrt ins Hafenbecken von Pula, als wir erneut eine Gruppe von Delfinen sichten können. Dieses Mal kommen sie uns frontal entgegen, die Hoffnung ist groß, dass sie neben unserem Schiff aufspringen. Pusteblume, der Delfin will nur wenn er will. Dennoch gelingt der Schnappschuss eines einzelnen Delfins in unserem Kielwasser.

Nach dieser Begegnung verliess uns leider der Wind und wir mussten die Segel streichen. Unter Motor fuhren wir das letzte Stück bis ins Hafenbecken von Pula, wo es als nächstes daran ging die Tankstelle zu suchen. Gefunden hatten wir diese dann direkt unterhalb der römischen Arena von Pula. Nach kurzer Wartezeit wegen eines tankenden Katamarans konnten wir an der Zapfsäule vorfahren. Die Rechnung für den getankten Diesel fiel wesentlich geringer aus als erwartet, offenbar sind wir sehr sparsam gefahren und viel gesegelt.

Nach dem Tanken ging es quer über das Hafenbecken zurück zur Marina Polesana. Noch ein letztes perfektes Anlegemanöver und der Törn war ohne Blessuren der Crew und Schäden am Schiff beendet. Dies wurde mit einem letzten Anlegebier gebührlich gefeiert. Danke Jungs, es war eine geile Woche.

Familytörn Light

Samstag 18. Mai 2024 Marina Polesana Pula

Crewwechsel ist angesagt auf der Carry on. Die Herrenrunde genießt ein letztes Frühstück im Marina-Restaurant bei Speck, Bohnen, Schinken und Eiern. Gegen zehn Uhr macht sich die Herrenrunde ohne den Skipper auf in Richtung Heimat.

Nachdem die Prognose zum Eintreffen der Familycrew mittlerweile auf fünfzehn Uhr zeigt, wird die Zeit soweit möglich genutzt, Marotten und Probleme der Carry on zu beheben. So studiert der Skipper erst einmal die komplette Bedienungsanleitung des Funkgerätes, siehe da mit einem Male lassen sich auch die ungelesenen Call‘s löschen. Das Basispersonal von Pitter Yachtcharter saugt erneut das Süsswasser aus der Bilge repariert die Loge und checkt den Inverter. Wie auch noch die neue Crewliste aus dem Büro Pitter vorliegt wäre eigentlich alles bereit, fehlt nur noch die Crew.

Diese trifft dann am späten Nachmittag nach einer schier endlosen Odyssey fix und fertig in der Marina Polesana ein. Schnell ist klar, mit Auslaufen ist heute nichts mehr. Gerne verschieben wir dies auf Morgen. Dennoch nimmt man sich die Zeit zu einer gewissenhaften Sicherheitseinweisung auf der Carry on. Denn krönenden Abschluss des Tages bildet dann das Abendessen. Der Skipper wird zum Smutje und kocht seine allseits beliebten Spaghetti Alio Olio mit Crevetten.

Nach dem Abendessen geht es bald einmal in die Kojen, gilt es doch die Strapazen der vier Stunden Stau während der Anreise zu verdauen. Auch Morgen soll es nicht gleich in die Vollen gehen, es wird nur ein kurzer Schlag geplant.

Sonntag 19. Mai 2024 Marina Polesana Pula

09:20 Uhr werden die Leinen los gemacht und der Hafen in gemächlichen Tempo Richtung Hafenausfahrt verlassen. Die Loge zeigt derweil 6142.2 nautischen Meilen an. Unter Motor geht es bis vor das Hafenbecken, dort empfängt uns gleich der fast perfekte Wind. Fast perfekt weil zwar die richtige Stärke, leider aber direkt aus der Richtung in welche wir fahren wollen. Platt auf die Nase heißt aufkreuzen.

Groß und Genua gesetzt, los geht die Fahrt. Bei allerschönstem Wetter geht es Richtung Süden, über längere Zeit kreuzen wir bis zum Leuchtturm Porer vor dem Kap Kamenjak auf. Den Leuchtturm querab holen wir die Segel ein und fahren unter Motor in Richtung Marina Medulin, wo wir gegen vierzehn Uhr mit 15 nautischen Meilen im Rucksack sicher an einer Mooring festmachen.

Die Marina hatten wir auf dem Herrentörn bereits zweimal beehrt, sie ist sauber, gepflegt und hinsichtlich der Gastronomie sehr gut gelegen. Kostenpunkt für ein 38 Fuss Boot € 110 die Nacht.

Während der männliche Teil der Besatzung es sich an Bord gemütlich machte, waren die Frauen auf der Souvenir- respektive Markstandmeile unterwegs. Die Beute aus dieser Shoppingtour waren dann auch zwei Kleidungsstücke für die gemeinsame Enkelin.

Auch beim Abendessen wurde die Crew erneut zu Serientätern. Dieses wurde wie letztes Jahr (und was den Skipper anbelangt in der Vorwoche) im Restaurant Adriatik zu sich genommen. Es war wie immer vorzüglich. Der Rückweg zur Carry on wurde an diesem Abend durch einen zauberhaften Sonnenuntergang geschmückt.

Zurück an Bord machte man sich bald einmal auf in die Kojen. Der Plan für Morgen sah vor die Insel Unije anzulaufen (der aufmerksame Leser kann Parallelen feststellen), dafür war die Kvarner Bucht, kurz der Kvarner, zu überqueren.

Montag 20. Mai Marina Medulin

Tagwache gegen 08:30 Uhr an Bord der Carry on. Nach einem ausgiebigen Frühstück an Bord, machte sich die Crew für den heutigen Schlag bereit. Wie der Check-out im Marina Office erledigt war, legten wir mit 6158.5 nautischen Meilen auf der Loge in Medulin ab.

Das Kap im Kielwasser wird der Motor ausgemacht und Segel gesetzt. Das Wetter stimmte einigermaßen und auch der Wind schien auf unserer Seite zu sein. Kompasskurs 160° halten wir auf die Insel Unije zu. Während zwei Stunden konnte mit einer Geschwindigkeit von ungefähr fünf Knoten gesegelt werden, so stand man um die Mittagszeit querab dem Leuchtturm Galiola. Da zum einen der Wind nachließ und zum andern leichter Regen einsetzte holten wir die Segel ein und starteten den Motor.

Unter Motor wurde die Insel Unije nördlich umfahren, um in die geschützte Bucht Maracol zu gelangen. Exact 14:05 Uhr konnte an einer Boje festgemacht werden und es dauerte nicht lange, bis ein junger Mann die € 40 Liegegebühr einkassierte. Zwar hatten wir noch keinen Abfall welchen wir dem jungen Mann hätten mitgeben können, dennoch war das Liegegeld gerechtfertigt. So war der junge Mann bei unserer Ankunft mit einem Taucher daran sämtliche Verankerungsleinen der Bojen gegen neue auszutauschen.

Kurz nach der Ankunft in der Bucht verbesserte sich das Wetter und die Sonne zeigte sich wieder von ihrer besten Seite. Tiefblaues Wasser, Sonnenschein und die Aussicht in der Strandbar von letzter Woche eine Pizza zu essen spornte an das Dingi zu wassern. Gesagt getan, zu viert im Dingi setzten wir an die andere Uferseite über. Die 150 Höhenmeter überwunden und die 2 Kilometer ins Dorf hinter uns gelegt fanden wir uns am Ziel ein. Leider war der ganze Aufwand vergebens, die Baraba Bar war geschlossen.

Auch der Mini Market schien es nicht mehr zu geben, zumindest konnte man diesen nirgends finden. Umso überraschter waren wir, dass nun plötzlich vor der Konoba Kod Joze Tische und Stühle standen. Ok, zumindest etwas trinken, also zu Kod Joze wo wir gleich wieder überrascht wurden. Der Wirt meinte er müsse zuerst auf der ankommenden Fähre diverse Sachen abholen, wir sollten solange warten. Der Wirt wie auch etwa fünfzehn weitere Dorfbewohner fanden sich alle auf Kleintraktoren mit Anhängern beim Fähranlieger ein. Palettenweise wurden Lebensmittel, Baustoffe, Elektrogeräte etc. von der Fähre auf die Anhänger verladen. So schnell alle zum Fähranlieger kamen so schnell waren sie auch wieder in alle Windrichtungen verschwunden.

Wie der Wirt zurück war wurden wir von seinem Sohn bedient und konnten etwas zu trinken bestellen. Schade dabei, dass sämtliche Getränke das Ablaufdatum bis zu einem Jahr überschritten hatten. Auch ein Blick in die offen stehende Küche ließ nichts Gutes erahnen, hier etwas zu essen würde man niemandem raten. Leider scheinen sich die schlechten Rezessionen bei Google zu bewahrheiten.

Trotz abgelaufener Getränke ging es danach ohne Bauchschmerzen zurück zur Carry on. Auf Passhöhe noch einmal den schönen Ausblick genossen war auch der Abstieg schnell geschafft.

Zurück an Bord wurde es bald einmal Zeit sich um das Abendessen zu kümmern. Es gab ein hausgemachtes Wiener Gulasch mit einer Mischung aus verschiedener Pasta und Spätzle. Es war einfach lecker. Abends frönte man noch dem Kartenspiel und irgendwann legten wir uns nach diesem ereignisreichen Tag in die Kojen. Das morgige Ziel war noch nicht bekannt, die Wetteraussichten sahen schlecht aus. Auch in der Nacht zogen Gewitter über die Insel, glücklicherweise lagen wir sicher wie in Abrahams Schoss an einer neuen Boje.

Dienstag 21. Mai 2024 Bucht Maracol Otok Unije

Im Gegensatz zur Stimmung der Crew war das Wetter an diesem Morgen gar nicht heiter. Während der ganzen Nacht hatte es heftig gewittert, der Inkontinenz von Carry on geschuldet das Wasser in der Bilge nun wieder höher stand. Nein das Wetter animierte an diesem Morgen nicht aufzustehen und so schlief man bis spät in den Morgen aus. An eine Weiterfahrt war vorläufig nicht zu denken, also genossen wir ein Spät- anstatt ein Frühstück im Salon.

Endlich, am Nachmittag ließen die Schauer allmählich ein wenig nach und es war an eine Weiterfahrt zu denken. Für alle Fälle in schweres Ölzeug gepackt hieß es um 13:40 Uhr mit 6172.6 nautischen Meilen auf der Loge, Boje los. Als Ziel wurde der Hafen von Martinšćica anvisiert, dies um bei weiterhin schlechten Wetter die Distanz über den Kvarner ans Festland zu verkürzen.

An Segeln war nicht zu denken. Zu schwach der Wind und bei einem Gemisch zwischen Regen, Nieselregen und schwachen Sonnenstrahlen auch nicht gerade erbauend. Also fuhren wir die gesamten 12 Seemeilen unter Motor zur Insel Cres. Kurz vor dem Ziel gab der Wettergott noch einmal alles. Zwischen den Inseln Zeča und Visoki verschlechterte sich die Sicht innert Minuten auf unter eine halbe Meile. Dem Kartenplotter sei Dank konnten wir dennoch in unserem Zielhafen einlaufen, just in diesem Moment verzog sich auch der Nebel so schnell wie er gekommen war.

Hatten wir beim Anlegen an die Mooring noch Hilfe von einem Nachbarboot, gestaltete sich das von Bord gehen mittels Gangway schon etwas schwieriger. In Folge Niedrigwasser musste die Gangway vom Boot zum Quai relativ steil angelegt werden, was mitunter zu abenteuerlichen Aktionen führte.

Martinšćica ist ein idyllischer kleiner Ort, der offenbar hauptsächlich vom Tourismus lebt. Fahrzeuge aus sämtlichen europäischen Ländern sind in und um den Ort vor den Appartements und Ferienwohnungen zu sichten.

Zu Abend wurde unweit der Carry on in der Konoba Sidro gegessen. Diese liegt gleich am Anfang des Hauptquais und verfügt über eine herrliche Terrasse mit Blick auf Meer und Hafen. Das Essen schmeckte fantastisch, gab es nebst Fisch auch diverse andere Istrische Spezialitäten. Zwecks Förderung der Verdauung begab man sich nach dem Essen auf einen Spaziergang durch den malerischen Ort Martinšćica.

Den Abend ließ man an Bord bei Wein und Kartenspiel ausklingen, nichts ahnend, dass uns in diesem Hafen eine unruhige Nacht bevorstand.

Mittwoch 22. Mai 2024 Luka Martinšćica Cres

Eine unruhige Nacht lag hinter uns. Die ganze Nacht stand starker Schwell im Hafen, was zu einer enormen Beanspruchung von Mooring und Festmacher führte. Noch schlimmer war hingegen, zweimal verkeilte sich die an Quai und Boot fixierte Gangway. Dies hatte zur Folge, dass es bei jeder Wellenbewegung einen Schlag auf den Spiegel gab, was dann wiederum durch das ganze Boot zu hören war (..und auf Dauer auch dem Boot geschadet hätte). Also beim zweiten Mal Nägel mit Köpfe, Gangway abmontiert und auf das Lauf Deck gelegt.

Ein wenig verknittert aber nicht minder motiviert nahmen wir das Frühstück ein. Der Plan für heute, wenn es dann der Wind zulässt, über den Kvarner zurück ans Festland segeln.

Es war 09:55 Uhr als es an diesem Morgen hieß, Leinen los. Die Loge zeigte derweil 6180.5 nautische Meilen an, was insofern erstaunlich war, dass wir am Vortag über Grund derweil 12 Seemeilen zurückgelegt hatten. Unter Motor fuhren wir aus der Abdeckung der Insel Zeča und zogen dann Groß und Genua auf. Bei herrlichsten Bedingungen hielten wir erneut auf das Kap Kamenjak zu, Ziel für heute wieder die Marina Medulin.

Innert etwas mehr als vier Stunden hatten wir die zwanzig Seemeilen, vorwiegend unter Segel, zurückgelegt. Um 14:15 Uhr machten wir am ersten Steg gleich nach der Tankstelle in der Marina Medulin fest. Mangels fehlendem zur Hilfe eilenden Marinero und auch unbeantwortet gebliebenen Funkaufruf haben wir uns selbst einen Platz zugewiesen. Dies erforderte den vollen Körpereinsatz eines unserer weiblichen Crewmitgliedes, welche die Aufgabe mustergültig erfüllte.

Nach dem obligatorischen Anlegebier begab sich der weibliche Teil der Mannschaft noch einmal auf einen Beutezug durch die Kleiderläden der Tourimeile, die Männer derweil dem Nichtstun frönten. Mit einem Kleidungsstück und vielen Fotos von abgebrannten Booten, welche immer noch aus dem Hafen gehoben werden, kehrten die Damen irgendwann an Bord zurück.

Zur Freude des Skippers konnte er zum Abendessen wieder seine geliebten Spaghetti Alio Olio kredenzen. Was den Genuss noch verbesserte war, dass wir das Abendessen bei Sonnenschein im Cockpit der Carry on genießen konnten. Wie herrlich kann das Leben sein.

Bei Kartenspiel, Gesprächen und Wein ließ man den Tag ausklingen und begab sich derweil bald einmal in die Kojen.

Donnerstag 23. Mai 2024 Marina Medulin

Erwachen bei Sonnenschein nach einer ruhigen und erholsamen Nacht. Das Wetter stimmt und die Crew ist motiviert, so wollen wir heute nach dem Frühstück in eine Bucht bei Veruda um über Nacht an einer Boje festzumachen.

Frühstück ist wieder einmal der falsche Ausdruck, wir nehmen dieses erst sehr spät zu uns und verlassen dann die Marina Medulin auch erst gegen 11:30 Uhr. Raus aus der Bucht von Medulin unter Motor, vor dem Kap dann Segel auf. Einmal mehr unter traumhaften Bedingungen können wir daraufhin in Richtung Pula segeln.

Nach drei Stunden Segeln haben wir nötige Höhe erreicht und machen eine Wende in Richtung der anvisierten Bucht. Kurz vor der Einfahrt nehmen wir die Segel ein und fahren unter Motor in die Bucht. In der Bucht liegen einige Yachten vor Anker und auch das Bojen Feld sieht gut belegt aus.

Obwohl die einzelnen Bojen sehr dicht aneinander liegen machen wir an einer fest. Dies aber nicht für lange, nach Sichtung der Verankerungstaue entschließen wir uns für die Weiterfahrt nach Pula Polesana in unseren Ausgangshafen. Weder die Taue noch die Boje selbst sahen sehr vertrauenserweckend aus.

Unter Motor verließen wir die Bucht wieder und fuhren in unseren Hafen Polesana, wo wir alsbald festmachten. Den Rest des Tages gingen wir gemütlich an, zu Abend wurde an Bord gegessen.

Freitag 24. Mai 2024 Marina Polesana Pula

Ausschlafen, Frühstücken, Tanken, Zusammenräumen und Abendessen. Dies der grobe Schlachtplan für den heutigen Tag.

Gegen elf Uhr machen wir uns auf zur Bootstankstelle quer über das Hafenbecken, direkt unter der römischen Arena. Wir tanken Diesel für € 49, waren hinsichtlich dem Dieselverbrauch sehr sparsam unterwegs. Von der Tankstelle zurück in den Ausgangshafen stand nun die letzte Fahrt der Familycrew an. Diese wie auch das letzte Anlegemanöver an die Mooring wurden, wer hätte es anders erwartet, schadlos gemeistert.

Den Rest des Tages verbrachte damit langsam seine Sachen zu packen und bereits in den Fahrzeugen zu verräumen. Zwei wichtige Termine standen noch an. Zum einen erfolgte die Abnahme oder der Check-out und zum anderen wurde die Carry on noch durch einen Taucher kontrolliert. Beides wurde, wer hätte es anders erwartet, ohne Beanstandungen bestanden und so konnte daraufhin die Kaution im Charterbüro abgeholt werden.

Zu Abend wurde auswärts im Marina Restaurant Katarina auf der Insel Katarina gegessen. Das Restaurant sehr zu empfehlen, Ambiente, Personal und Essen einfach vorzüglich.

Während dem Verdauungsspaziergang, respektive auf dem Rückweg zum Boot kam allmählich ein wenig Wehmut angesichts der morgigen Abreise auf. Eine schöne Woche mit vielen neuen Erfahrungen ist zu Ende.

Das Fazit nach dieser Woche, wir wiederholen es und dann aber wieder mit der kompletten Familie. Erste Katamarane haben wir uns bereits angesehen…